Nachruf
Der Flecken Alverdissen trauert um den Heimatfreund, den Ehrenvorsitzenden sowie das Ehrenmitglied mehrerer Vereine, in denen er gewirkt hat, Helmuth Welsch, der am 15. November 2024 im 97. Lebensjahr in Bösingfeld gestorben ist.
Geprägt wurde sein Heimatgedanke sicherlich durch die Sorge, ja die Angst, die Heimat 17-jährig, in den Wirren des Krieges der Jahre 1944/45 nicht wiederzusehen und auf dem Schlachtfeld umzukommen, wurden die Jugendlichen doch zum Ende des Krieges als sog. „Volkssturm“ eingezogen, um die Aliierten aufzuhalten. Viele dieser Jugendlichen verloren ihr junges Leben, Helmuth Welsch dagegen kehrte in die Heimat zurück, die ihn fortan nicht loslassen sollte. Zurück im zivilen Leben der Nachkriegszeit mit vielen Entbehrungen, wendete er sich seinem Heimatflecken und Geburtsort Alverdissen zu. Als Verwaltungsfach-angestellter arbeitete er in der Verwaltung des Fleckens, stieg dort zum Gemeindedirektor auf, um sich später selbständig zu machen und als Bauunternehmer zu arbeiten. Dem Ruf in den „MGV Liederfreund“ folgte er bereits im Jahre 1946 und sorgte somit mit einigen Mitstreitern für die Wiederaufnahme des Gesangs im Jahre 1947. Schließlich war Helmuth Welsch Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des MGV. Bis zuletzt hat er die Liebe zum Gesang gelebt, war im letzten Jahr beim Konzert zum 125-jährigen Bestehens dabei. Auf seine Initiative ging auch die Begründung des Alverdisser Karnevals 1971 zurück, der heute seine Fortsetzung in den „Carnevalos“ findet und aus dem Flecken nicht wegzudenken ist. Ausdruck der Heimatliebe war schließlich das Engagement Helmuth Welschs im Bürger- und Verkehrsverein, dessen Vorsitzender er (mit Unterbrechung) von 1960 – 2002 war und später dessen Ehrenvorsitzender. Die Geschichte des Flecken Alverdissen ist ausschließlich aufgrund seiner Initiativen sehr vollständig aufbereitet präsent und diese geleistete Arbeit ist somit von unschätzbarem Wert. Die 850-Jahr-Feier des Fleckens im Jahre 2001, vielen heute noch in guter Erinnerung, war eines der Highlights seines Wirkens. Der Sängerbrunnen und der dortige Zuftbaum entsprang seinem unendlich erscheinenden Ideenreichtum. Im selben Jahr 2001 wurde das Heimatmuseum in der „Alten Schule“ eingeweiht, ein Ort, wo die historischen Zeitzeugen in Wort und Schrift sowie in unschätzbar wertvollen Gegenständen zur Alverdisser Geschichte aufbewahrt sind und somit der Nachwelt erhalten worden sind. Das Museum, welches seines gleichen sucht, war bis zuletzt sein „Ein und Alles“ und er hat es stets weiterentwickelt und immer weiter bestückt. Im Schützenverein sowie im „TBV Jahn“ war Helmuth Welsch Ehrenmitglied. Einige Jahre war er stellvertretender Kompaniechef der 1967 neu gegründeten 2. Kompanie, von 1971-1973 war er Schützenkönig in Alverdissen.
Mit Helmuth Welsch verliert der Flecken Alverdissen den größten Heimatfreund, ein echtes Kind und „Urgestein“ des Ortes. Alverdissen wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren, seine Spuren und Werke bleiben in steter Erinnerung bei uns, auch wenn er uns verlassen hat. Gedenken wir seiner an den vielfältigen Orten seines Wirkens, unser Mitgefühl gehört seiner Familie, seinen Freunden und Weggefährten